Ziel der Aufstellungsarbeit ist, Beziehungen zwischen Familienmitgliedern oder Mitgliedern einer Gruppe bildhaft darzustellen und so die damit verbundenen Wahrnehmungen, Gefühle und Gedanken bewusst zu machen. Dabei werden häufig auch bisher unbewusste Konflikte oder ungünstige Beziehungsmuster aufgedeckt. Diese können durch die aktuelle Situation, aber auch durch Einflüsse aus der Vergangenheit geprägt sein.
In der systemischen Therapie geht man davon aus, dass Gefühle und Verhaltensmuster eines Menschen durch Regeln, Verhaltensmuster und Beziehungen innerhalb einer Familie festgelegt sind – und das oft über mehreren Generationen hinweg.
Die Aufstellungsarbeit ermöglicht uns, aus der uns belastenden Situation „herauszutreten“ und einen Blick „von oben“ zu erhalten. Dadurch werden wir in diesem Moment zum neutralen Beobachter der Situation. Dieser Wechsel des Blickwinkels bewirkt, dass uns die Zusammenhänge deutlich werden. Dies hilft uns, problematische Verhaltensweisen und Beziehungsmuster zu verändern.
„Systemische Berater finden es nützlich, bei Problemen nicht nur den „Problem-träger“ (den aggressiven Sohn, die magersüchtige Tochter, den depressiven Vater, den schwierigen Kollegen, den aufsässigen Schüler) in den Blick zu nehmen. Sie beziehen die Familie, das Arbeitsteam oder gar das weitere Umfeld des „Problemträgers“ mit ein. Das Umfeld nennen Systemiker „Kontext“ und auf den kommt es an. Bertolt Brecht hat das in seinem Gedicht „Über die Unfruchtbarkeit“ sehr poetisch umschrieben:
„Der Obstbaum, der kein Obst bringt
Wird unfruchtbar gescholten, wer
Untersucht den Boden?
Der Ast, der zusammenbricht
Wird faul gescholten, aber
Hat nicht Schnee auf ihm gelegen?“
(aus dem Buch „Systemische Beratung und Familientherapie“, Rainer Schwing/Andreas Fryszer)
Ich persönlich verwende verschiedene weiterentwickelte lösungsfokussierte und ressourcenorientierte Methoden, da in jedem Problem die Lösung bereits vorhanden ist: Aufstellungsarbeit mit Figuren, mit Bodenankern, Neuro-Imaginatives Gestalten, Arbeit mit dem leeren Stuhl, Time-Line-Therapy, Aufstellen der „Inneren Familie“ und Voice Dialogue oft in Verbindung mit HBHS.
Das Unterbewusstsein des Klienten führt ihn so zielsicher auf den für ihn optimalen Lösungsweg.